Koalitionsvertrag lässt konkrete Fragen zum Bauen offen

Energieberatende Verbände kritisieren geplante Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes

Die geplante Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes stößt bei energieberatenden Verbänden auf Kritik. Sie fordern tragfähige Lösungen, die europäischen Regeln entsprechen und den Gebäudesektor als zentrales Handlungsfeld für den Klimaschutz berücksichtigen.

Ideologisch aufgeladener Flickenteppich statt verlässlicher Maßnahmen

Stefan Bolln, Vorsitzender des Energieberatendenverbands GIH, betont, dass keine Zeit für ideologische Schaukämpfe sei. Er fordert tragfähige Lösungen, die auf den Tisch kommen und das Gebäudeenergiegesetz weiterentwickeln. Die Idee, CO2 als alleinige Steuerungsgröße einzuführen, widerspreche EU-Recht. Der GIH spricht sich außerdem dafür aus, die Fördermittel auf die Sanierung zu konzentrieren, da dort der größte Effekt erzielt werden könne.

Praxisnahe und technologieoffene Ausgestaltung des GEG gefordert

Der GIH fordert eine praxisnahe, technologieoffene und verlässliche Ausgestaltung des Gebäudeenergiegesetzes. Es solle planbar sein und die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen. Eine breite Förderung von EH55-Neubauten aus dem Klimatransformationsfonds wird als nicht sinnvoll erachtet. Der GIH warnt außerdem vor möglichen Rollbacks bei bewährten Effizienzstandards und Zielen im Energieeffizienzgesetz.

Umsetzung europäischer Standards und Klimaziele im Fokus

Der GIH fordert eine zügige Umsetzung europäischer Standards, um Klarheit und Rechtssicherheit zu schaffen. Deutschland wird zunehmend zum Schlusslicht in Sachen Klimaschutz im Gebäudesektor. Viele Verbände der Bauwirtschaft, Energiewirtschaft und Anlagentechnik sehen Chancen, fordern aber Nachbesserungen. Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD wird als solide Grundlage für politische Maßnahmen im Gebäudesektor bewertet.

Wärmewende und Innovationsförderung im Fokus

Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft fordert eine schnelle Klärung des Innovationsstaus bei klimafreundlichen Heizungen und Heizkraftwerken. Auch Simone Peter vom Bundesverband Erneuerbare Energien betont die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung des GEG und einer Förderung der Wärmewende. Die Initiative Klimaneutrales Deutschland warnt vor einer Änderung des GEG mit der Brechstange und fordert Planungssicherheit für Hausbesitzer und das Handwerk.

Ziel der GEG-Novelle: Verbraucher zur Anpassung befähigen

Die Initiative Klimaneutrales Deutschland sieht die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes als Möglichkeit, Verbraucherinnen und Verbraucher zur adäquaten Anpassung an steigende CO2-Preise zu befähigen. Dies könne durch Haustechnik, eigene Photovoltaikanlagen oder Sanierungsmaßnahmen erreicht werden. Die Initiative fordert daher eine Novelle, die notwendige Investitionen fördert und Planungssicherheit bietet.

Fazit: Kompromiss als Grundlage für Novellierung des GEG

Der geplante Kompromiss im Koalitionsvertrag wird von energieberatenden Verbänden als Grundlage für die bevorstehenden politischen Maßnahmen im Gebäudesektor begrüßt. Dennoch werden Nachbesserungen und eine verlässliche Ausgestaltung des Gebäudeenergiegesetzes gefordert, um die Energiewende im Gebäudesektor voranzutreiben.

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